Samstag, 26. April 2014

Wie schaffe ich es, "ich selbst" zu werden?

Heute gibt es mal wieder einen Artikel, den man unter einen der Begriffe Persönlichkeit oder Authentizität fassen könnte. Und zwar ist die große Frage: Wie werde ich ich selbst?

Man könnte alternativ fragen: "Wie werde ich authentisch?". Und dazu will ich zunächst beschreiben, was ich unter "authentischem Verhalten" verstehe. Ich habe vor ein paar Jahren damit angefangen, mich zu fragen, wie ich gerne wäre. Damals hab ich eine Vielzahl an Büchern zum Thema Persönlichkeitsentwicklung gelesen, darunter auch philosophische Ansätze. Ich habe ehrlich gesagt eine Weile gebraucht, bis ich eindeutig in Worte fassen konnte, wie ich denn gerne wäre. Und schnell war auch klar, dass ich gern authentisch sein würde- und dass ich dazu wissen müsste, was das denn genau ist. Also habe ich versucht, mir Vorbilder zu suchen, die meiner Meinung diese Eigenschaft verkörpern. Und entweder habe ich das heute wirklich schon wieder vergessen, oder ich wurde damals wirklich nicht fündig. Oje :D ... Der stoische Philosoph Seneca jedoch hatte es mir schon angetan, er schien sich nicht stark von außen beeinflussen zu lassen, war meiner Meinung nach also recht souverän. Seitdem ist mir auch bewusst, was mir bei anderen Leuten besonders negativ auffällt: wenn sie versuchen, jemand zu sein, der sie nicht sind. Leider merke ich sowas ziemlich schnell... Es scheint mir, als gäbe es viele solcher Leute. Vielleicht ist das aber auch nur mein Eindruck?!

Aber wieder zurück zur eigentlichen Frage: Wie schafft man es, authentisch und "echt" zu sein? Ich glaube, die Antwort darauf kann nur lauten: indem man weiß, wer man ist. Und dieses Wissen kommt nicht vom Himmel gefallen, sondern ich denke, wenn man es noch nicht hat, dann kann man es sich erarbeiten.

Ich habe es damals so gemacht: ich habe mir wirklich eine Liste gemacht mit Dingen, die ich gut kann, und vor allem mit Dingen, die ich nicht kann und wozu ich auch stehe. Und dann noch eine zweite Liste mit Dingen und Eigenschaften, die ich mir an mir selbst wünsche und mit Eigenschaften und Dingen, die ich nicht mag. Also eine Kann-Liste und eine Will-Liste. Diese Listen lagen dann ein paar Tage rum, das geb ich zu. Und dann sind sie in den Müll gewandert. Sie waren nur ein Werkzeug, damit ich mir bewusst Gedanken machen konnte, was ich kann, will, und was ich vor allem gar nicht kann und gar nicht will. Die Punkte zu "Kann-ich-nicht" und "Will-ich-nicht" sind mindestens genauso wichtig wie die ersten. Vor allem: wenn man für die beiden zustimmenden Punkte auf Anhieb nichts findet, fängt man mit den beiden ablehnenden Punkten an, denn da gibts bestimmt was. Man kann es sich außerdem noch einfacher machen, indem man für die "Kann ich" und "Will ich" - Punkte mindestens jeweils 10 Punkte sucht. Das klingt erstmal nach sehr viel, ist es aber nicht, und man findet auf jeden Fall etwas. Und ich kann garantieren, dass man mindestens 10 findet, wenn man lange genug sucht!

1 Kommentar

  1. Anonym26 April

    Du gibst mir echt immer neuen Mut mit deinen Artikeln! Danke dafür! Ich möchte es auch endlich schaffen....aber ich habe keine Motivation mehr. Ich bewundere dich echt für diese Leistung! es macht mich nur traurig, dass ich keine Kraft momentan aufbringe zu kämpfen, es geht den ganzen Tag nur ums Essen und ich kann nicht leben. Du kannst stolz sein! Mach weiter mit deinem Blog, ich glaube er gibt vielen von uns neue Denkanstöße! LG J.

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