Samstag, 3. November 2012

6 Wege Fressanfälle zu verhindern

1. Die Wohnung verlassen. Oft hat ein Essanfall mit Isolation zu tun. Auch wenn man mit dieser Notlösung nicht das eigentliche Problem, das dem Essdrang zugrunde liegt, angeht, so kann es doch eine Chance sein, um den Essanfall zu verhindern.

2. Sich vorstellen, wie man sich nach dem FA fühlt. Meistens nicht sehr gut. Je länger man die Bulimie schon mit sich herumschleppt, desto stärkere Auswirkungen hat jeder einzelne FA: Müdigkeit, Unkonzentriertheit, das sind alles bekannte Konsequenzen. Die Frage ist: kann ich mir das leisten? Oft musste ich früher eigentlich noch etwas erledigen, nach dem FA war daran nicht mehr zu denken, ich war zu müde und bin gleich ins Bett. Am nächsten Tag dann aufwachen mit dickem Gesicht, Halsschmerzen und Kopfweh.

3. Sich klarmachen, dass jeder verhinderte FA mich im Umgang mit meinen Gefühlen weiterbringt. Jeder verhinderte FA ist eine Lektion in "Gefühle zulassen". Ich stelle mich meinen Gedanken, lerne, sie zuzulassen und kann Strategien entwickeln, um sie zu verarbeiten. Anstatt sie mit einem FA zu unterdrücken und dann auf das fette Ende zu warten, wenn sie unkontrolliert ausbrechen.

4. Die "Was brauche ich wirklich"-Liste. Hier findet ihr sie.

5. Sich verabreden. FAs treten oft dann auf, wenn ich nichts mehr vor habe und genug Zeit für einen FA habe. Es kann wirklich helfen, wenn ich in brisanten Situationen auf solche Notlösungen zurückgreife.

6. Über Gedanken sprechen oder schreiben. Dieses diffuse "Ich fühl mich schlecht, aber geh dem Ganzen nicht auf den Grund" kann zermürbend sein. Ein Telefonat mit einer vertrauten Person kann helfen, die Gefühle in Worte zu fassen und oft stellt sich heraus, dass alles weniger schlimm ist als gedacht. Aufschreiben kann denselben positiven Effekt haben. Wenn ich konkret überlege, worin das Problem liegt, zeigt sich mir auch oft schon die Lösung.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Mach was!

Sich zu ändern ist.... ja, nicht die einfachste Aufgabe. Wenn alle Stricke reißen, bleibt man dort, wo man schon immer war. Ein von Bulimie Betroffener hilft sich weiterhin mit FAs über seine emotionalen Krisen hinweg. Mehr muss ich dazu ja nicht sagen, jeder will sich davon befreien.
Aber wie macht man es? Den Königsweg kennt niemand, auch ich nicht.
Aber eins weiß ich genau: es ist die Einstellung, die zum Erfolg führt. Und nicht, wie lange es jemand ohne FAs aushält. Wenn jedoch jemand seine Einstellung geändert hat, dann können die FAs eine gute Messlatte für den Erfolg sein.
Dabei sind es die kleinen Schritte, die die Einstellung dauerhaft verändern können. Man erkennt zuerst das eine, dann das andere Puzzleteil und irgendwann ist man soweit, dass man es ohne FAs schafft. Aber bis dahin ist es ein langer und steiniger Weg. Ausgelutscht, aber wahr!
Dabei hilft es, sich einfach ganz stupide hinzusetzen, und sich Ziele zu stecken. Ziele, die man wirklich erreichen kann. Ich kann nicht von mir verlangen, ab sofort jeden Tag eine Stunde zu laufen und dann in 3 Monaten beim Marathon mitzurennen.
Aber ab sofort sportlicher sein zu wollen und es mal mit dem Laufen zu probieren, auch zu sagen, ich will jetzt regelmäßig laufen, wenn es mir gefällt, das wäre ein realistisches Ziel.
Oft braucht man, wenn man aus der Bulimie rauswill, Erfolgserlebnisse. Ohne die wird es echt anstrengend und man läuft Gefahr, immer tiefer in den Teufelskreis zu geraten.
Darum ist es wichtig, sich kleine Ziele zu stecken, an denen man sich hochhangeln kann. Und sich nicht von einem Negativstrudel mit nach unten ziehen zu lassen!