Dienstag, 7. August 2012

15 Tipps zum normalen Essen (Teil 1)

Folgende Sachen haben mir geholfen, eine normale Essweise zu erlernen und beizubehalten:

15. Normales Essen bedeutet nicht, jeden Tag exakt 2000 kcal zu sich zu nehmen. Das können mal mehr, mal weniger sein. Wenn man jeden Tag versucht, dieses Pensum zu schaffen, ist es nur schwer möglich, sein eigenes Gefühl für Hunger und Sattsein zu entwickeln. Ich habe oft morgens keinen Hunger, wenn ich spät am Abend gegessen habe. Das finde ich mittlerweile völlig normal. Und wenn ich dann eben mal nicht frühstücke, ist das in Ordnung. Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig außer mir selbst.

14. Probier mal die Sonntagsmethode. Sonntags esse ich das, was ich mir unter der Woche nicht gönne (z.B. Döner, Pizza). Auf diese Weise weiß ich die ganze Woche über, am Sonntag darf ich wieder. Ich muss es also nicht schon jetzt in einem FA "verbraten". So verbiete ich mir nichts (ich verschiebe die Gelüste), muss mir keine Vorwürfe machen, und kann die Ausnahme genießen.

13. Jeder hat seinen eigenen Rhythmus! Für mich zum Beispiel ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages. Dafür nehme ich mir auch viel Zeit (ich stehe wirklich früh dafür auf, um genug Zeit zu haben). Anderen ist das Frühstück wiederum überhaupt nicht wichtig, sondern diesen Leuten ist das Abendessen wichtig. Aber so hat jeder seine Vorlieben. Such dir deine Lieblingsmahlzeit aus und achte darauf, dass du dir wenigstens einmal am Tag genug Zeit für dein Lieblingsessen nimmst und dann die Sachen isst, die dir wirklich schmecken.

12. Gesund essen. Grundsätzlich ist ein gesundes Essen mit viel Gemüse und Obst zu empfehlen! Das sage ich aus eigener Erfahrung. Inhaltsloses Essen wie z.B. leere Kohlenhydrate in Form von Weißbrot und ähnlichem kann echt die Laune verderben, verschlechtert die Konzentration, führt zu extremen Blutzuckeranstiegen und -abfällen und provoziert damit Heißhungerattacken. Wenn ihr FAs vermeiden wollt, verzichtet darauf und konzentriert euch auf Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und gesunde Fette. By the way: Fette braucht der Organismus zum Überleben. Darauf zu verzichten ist echt lebensmüde. Also lieber ein bisschen Leinöl, Kürbiskernöl und Olivenöl zum Salat verwenden, als ein Dressing aus der Tüte oder der Flasche.

11. Bewusst Ausnahmen machen. Wenn du was Süßes willst, dann iss es bewusst. Man muss nicht jeden Tag Süßes essen, wenn das Angst macht. Am besten ist es, sich mal zu überlegen, wie oft pro Woche man sich etwas Süßes gönnen möchte. Süßes ist hier natürlich ein Platzhalter für alles, was man normalerweise nicht zum Sattmachen isst.

10.  Neue Zu- und Abneigungen entdecken. Welche Speise mochtest du früher, bevor deine Essstörung begonnen hat? Sind es noch deine Leiblingsspeisen oder verbietest du sie dir? Das Ziel sollte sein, sie wieder nach und nach zu essen, denn wahrscheinlich isst du sie immer noch gern, ganz tief in dir drin.

9. Sich nie gezwungen fühlen, etwas zu essen. Stell dir vor, du gehst spontan zu einer Grillparty. Eigentlich hast du kurz vorher erst gegessen, weil du nichts von der Veranstaltung wusstest, und hast gar keinen Hunger. Aber alle anderen essen etwas. Allein der Gedanke, jetzt noch mehr zu essen, obwohl dein Bauch schon voll ist, macht dir schon ein ungutes Gefühl. Aber du willst keine komischen Kommentare ernten und lädst dir einen Teller voll. Wenn du auf deinen Körper hören lernen willst, dann lass das lieber bleiben! Es kann wirklich ein paar Jahre dauern, bis du diese extremen Signale deines Körpers "überhören" kannst und dir in so einer Situation was zu essen nehmen kannst OHNE danach ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Bis dahin hilft nur eins: stur bleiben und auf den Körper hören.

8. Ganze Mahlzeiten und nicht im Vorbeigehen oder auf der Straße oder vor dem Kühlschrank essen. Eine Mahlzeit auf dem Teller, schön angerichtet, während man am Tisch sitzt, isst sich viel angenehmer, und der schöne Nebeneffekt ist: man behält den Überblick. Meine eigene Erfahrung hat mir gezeigt, dass 3 normale Mahlzeiten ohne Zwischenmahlzeiten in der Anfangszeit am hilfreichsten waren, um ein gesundes Hungergefühl zu entwickeln. Zwischen den Mahlzeiten sollten mindestens 4 Stunden liegen. Dann hat der Körper genügend Zeit, um die Nahrung zu verdauen. Ähnliches wurde hier schonmal erwähnt.

Hier geht es zu Teil 2!

2 Kommentare

  1. Hey, dein Blog ist wirklich faszinierend und aufbauend..ich bin zwar selber kein bulimiker aber anorektiker..ich habe noch keine weg heraus gefunden!
    Aber dein Blog zeigt Wege, um es zu schaffen und sich selber zu motivieren!
    Weiter so:>

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  2. Anonym26 April

    Hey,
    Ich bin gerade zufällig auf deinen Blog gestoßen und fand diese Zeilen hier gerade so wertvoll und hilfreich für mich selbst. Ich bin derzeit sehr schlimm bulimisch (sagt man das so?!) ...soweit dass ich schon beginne Lösungsvorschläge im Internet zu suchen. Ich weiß am Ende kann nur ich selbst mir helfen - aber deine Worte haben mich sehr aufgebaut und meine Gedanken der letzten Tage sehr bestätigt. Ich muss beginnen mir selbst mehr zu erlauben, Essen als einen Genuss zu sehen und vor allem beginnen mich selbst wieder zu lieben und zu respektieren.
    Ich werde mir deine Zeilen jetzt immer wieder vor Augen führen und gestern hatte ich schob ein kleines Erfolgserlebnis als ich eine Quarktasche quasi ohne schlechtem Gewissen gegessen und vor allem behalten habe.
    Hoffentlich geht es weiter so bergauf!

    Alles Liebe dir

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