Donnerstag, 29. Dezember 2011

Familie...

Jetzt, nach den Weihnachtstagen, werden Spannungen innerhalb der Familie offenkundig. Menschen, die sich sonst nur eher selten für längere Zeit sehen, sehen sich dazu verpflichtet, einige Tage mit der Familie zu verbringen.
Auch für mich waren die letzten Tage wieder einmal ein Zeichen, wie gut es war, sich von der Familie zu lösen, Probleme und immer wieder auftauchende Konfliktherde für mich selbst klar zu benennen. Meine Mutter will allen alles recht machen, mein Vater ist nach wie vor der Diktator. Früher habe ich diese Rollen als gottgegeben akzeptiert und auch mich meinem Vater untergeordnet.
Als ich allerdings festgestellt habe, dass mein gestörtes Essverhalten unmittelbar mit diesem Missempfinden dem Verhalten meiner Eltern gegenüber zu tun hat, habe ich mich bewusst von diesen ständigen, ernstgemeinten, Streitereien distanziert. Heute stehe ich darüber. Sollen sie sich die Köpfe einschlagen, ich kann nur noch müde darüber schmunzeln. Auch wenn es in einer gewissen Art und Weise traurig ist. Vor allem, dass ich merken musste, dass mir meine Mutter in den wenigsten Hinsichten ein Vorbild ist.
Dafür weiß ich heute, was ich nicht will. Dass ich anders sein will als meine Mutter. Dass ich anders bin und dass mir diese Erkenntnis dabei geholfen hat, mir meine eigenen "Entwicklungsziele" zu formulieren.
Für mich war das ein ganz wichtiger Schritt im Heilungsprozess. Ich habe mir wichtige Fragen gestellt und mir selbst die Antworten darauf gegeben. Diese Antworten lagen nicht immer sofort auf der Hand, nein, sie mussten nach und nach geformt werden.
Für mich war eine Frage: wie will ich sein? Was ist mein Haupt-Ziel auf meiner Heilungsreise hin zu einer vollen Persönlichkeit? Für mich war die Haupt-Antwort "Souveränität". Dass ich über den Dingen stehe, mich von meinen Eltern abkopple und mein eigenes Ding mache. Dass ich den anderen Leute ihre Meinung lasse, weil ich endlich eine eigene habe. Dass ich nicht alles, was andere sagen, auf die Goldwaage lege. Dass ich meine Meinung sage, ohne mich dafür zu schämen.
Das Ergebnis: andere Menschen schätzen mich endlich für das, was ich sage. Ich werde endlich ernstgenommen.

Was ist das Ziel deiner Reise? Wie willst du sein?

Sonntag, 11. Dezember 2011

Meine eigene Meinung- das wichtigste Werkzeug überhaupt


"Sprich, damit ich dich sehe" -Sokrates


Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich Kommunikation an sich in Frage gestellt. Zu viele Menschen, die immer wieder altbekanntes austauschen, wozu? In meinen damaligen Augen Unsinniges, Belanglosigkeiten....aber Kommunikation ist viel mehr, als nur sprechen. Es bedeutet, sich sichtbar zu machen, sich als Person wahrnehmbar, und dadurch auch angreifbar zu machen.
Das habe ich mir früher nicht zugetraut, weil ich immer wusste, das ich "noch nicht fertig" war mit mir, dass das, was ich sagen würde, nicht wirklich das ist, was ich meinte, weil ich noch nicht in der Lage war, mich präzise und treffend genug zu artikulieren.
Ich will damit nicht sagen, dass ich jetzt rhetorisch vollkommen ausgereift wäre. Sondern, dass ich jetzt viel eher weiß, was ich will, und ich es besser fassen kann.
Das Loslösen von dem alten Betäubungsmittel "Bulimie" hat mir die Augen geöffnet, es hat den Schleier von meiner Wirklichkeit genommen. Ein Befreiungsschlag.
Ein weiterer wichtiger Aspekt auf meinem langen Weg war auch die Erkenntnis, dass ich mich für nichts schämen muss, und die darauf folgende Entscheidung, in angemessener Art und Weise meine Meinung zu äußern, damit ins Gespräch zu treten mit anderen Menschen, was wiederum dafür sorgt, dass ich endlich ernst genommen werde.
Irgendwann hatte ich erkannt, dass ich diejenigen Menschen am meisten schätze, die eine ehrliche Meinung haben und die auch dafür einstehen und sich nicht dafür schämen, wenn diese Meinung von der der Masse abweicht.
So eine Person möchte auch ich werden, habe ich für mich entschieden. Souverän und eigenständig im Denken. Und ich bin auf dem besten Weg, diese Person zu werden.
Ich kann es jedem nur empfehlen, sich folgende Fragen zu stellen:

  • welche Person in meinem Umkreis schätze ich und wofür? 
  • wie definieren sich meine Ideale? Was sind meine Wertvorstellungen? 
  • was kann ich tun, um meinem wahren Selbst näher zu kommen? 

Freitag, 20. Mai 2011

Wieviel Kalorien werden bei einem FA aufgenommen?

Auswertung der kleinen Umfrage von Anfang Mai, hier die Ergebnisse:

  • 100-1000: 0%
  • 1000-3000: 25%
  • 3000-5000: 25%
  • 5000-10.000: 13%
  • mehr als 10.000%: 37%

Erbrechen und das "gereinigte" Gefühl danach

Oft liest man, Bulimiker fühlen sich nach dem Erbrechen auf eine perfide Art gereinigt. Dem kann ich aus eigener Erfahrung nur zustimmen. Dass jeder Bulimiker dieses Gefühl schlimmstenfalls mit dem Leben bezahlt, das muss ich niemandem erzählen. Das Erbrechen spielt bei den meisten neben dem Fressanfall eine große Rolle- wie schwer diese Rolle im Einzelfall wiegt, ist rein individuell. Manchen ist das Essen wichtiger, anderen wiederum das Loswerden dessen. Aber was genau passiert beim Erbrechen? Überdruck wird aufgebaut, das Blut schießt in den Kopf, wodurch der Vorgang das Risiko eines Schlaganfalls, also das Platzen von Blutgefäßen im Gehirn, erhöht. Der Blutdruck sinkt rapide, weshalb man oft zittert und Schwindelgefühl entstehen kann. Gleichzeitig kann das Gefühl einer völligen geistigen Klarheit auftreten. Leider hält dieses Hochgefühl nicht lange an- nach einigen Minuten bereits schreit der niedrige Blutzuckerspiegel nach einem Ausgleich, nach einer Revanche- es muss nachgefüttert werden oder man widersteht dem körperlichen Verlangen und fühlt sich seinem Körper überlegen- ob das wirklich das Ziel sein kann? Kann dieses Ausgepowertsein nicht auch anders erreicht werden? Ich selbst habe Sport für mich entdeckt und mache ihn konsequent jeden Tag. Danach bin ich nicht nur körperlich erledigt, sondern sogar stolz auf mich, etwas geschafft zu haben- ganz im Gegenteil zum Kotzen, was einer Kapitulation gleichkommt. Was könnte bei dir einen ähnlichen Effekt haben?

Donnerstag, 21. April 2011

Machen Fressanfälle dumm?

Nach einem Monat Pause nun wieder ein neuer Beitrag. Ich kehre zurück mit einer neuen These. Und zwar ist mir aufgefallen, dass ich in Bulimiezeiten immer denk-unfähiger war als sonst. Nun möchte ich gerne wissen, warum das so war.
Woran könnte das also liegen? Ich spreche nur von FAs, also nicht von Folgen vom Erbrechen o.ä. Das könnte also auch für BEDs gelten.
Als FA definiere ich eine suchtartige, übermäßige Kalorienzufuhr in einem kurzen / für diese Kalorienmenge unangemessenen Zeitraum. Dabei werden viele Kohlenhydrate und Fette verzehrt, die den Körper unweigerlich extrem belasten.
Könnte diese Belastung auch noch Tage nach dem FA eine Art Denksperre zur Folge haben? Und wie kommt es dazu? Mir sind folgende Gründe eingefallen:
  1. Gedanken drehen sich nur ums Essen, man hat Schuldgefühle, daher sind alle Kapazitäten aufgebraucht.
  2. Der Körper benötigt sein Blut im Körper, Synapsen werden weniger gut durchblutet, daher schlechteres Denkvermögen
Hat das Ergebnis dieser Studie auch etwas mit meiner Vermutung zu tun? Was könnte noch dahinter stecken?

Mittwoch, 16. März 2011

Auswertung der Umfrage "Warum ziehst du dich zurück?"

Es waren insgesamt 13 Stimmen. Hier die Antworten: 
  • Angst, jemand könnte B entdecken    7%
  • Jmd weiß schon von meiner B und ich möchte nicht darauf angesprochen werden  0%
  • Wegen Hamsterbacken   7%
  • Wegen Heiserkeit   0%
  • Fühle mich generell unsicher   53%
  • Finde mich peinlich   30%
  • Will niemandem zur Last fallen   15%
  • Will einfach meine Ruhe   53%
  • Habe Angst, etwas essen zu müssen   30%
  • Weil ich kurz zuvor einen FA hatte   23%
  • Wegen anderen körperlichen Beschwerden   23%

Montag, 21. Februar 2011

Teufelskreis reloaded: Ein Konzept zur Heilung

Wie könnte Heilung vor dem Hintergrund des Teufelskreis aussehen? Diese Frage habe ich mir gestellt und den Teufelskreis der Bulimie so unterbrochen, wie es im Falle der Entwicklung alternativer Handlungsstrategien passieren würde, so dass sich eine Heilung ergeben kann.

Hunger... aber auf was?

Diese Frage ist so wichtig. Wird aber viel zu selten gestellt, und noch seltener wird versucht, darauf eine Antwort zu finden. Es gibt viele Situationen, in denen aber genau diese Frage angebracht wäre, die man sich selber stellen muss. Wenn man zum Beispiel direkt nach dem Essen schon wieder, oder immer noch, Appetit hat. Das ist allein körperlich unlogisch. Wie es bekannt ist, setzt das Sättigungsgefühl ca. 20 Minuten nach der Mahlzeit ein. Dann spätestens sollte man ja eigentlich satt sein.
Aber es gibt Zeiten, da könnte man nicht aufhören zu essen. Aber dann kann es kein echter Hunger sein, nein, dann geht es um etwas ganz anderes.
Und dann innezuhalten, und sich diese Frage zu stellen"WAS will ich wirklich?", das zeigt, dass man auf einem guten Weg ist. Sich diese Frage zu stellen, und sich nach und nach vorzutasten zu einer Antwort, die sich richtig anfühlt. Sich das klarzumachen, wonach man so sehr hungert, was wirklich fehlt, das ist etwas essentielles, das einem im Laufe der Bulimie, diesen Jahren der Verdrängung, der Unterdrückung der eigenen Gefühlen, abhanden gekommen ist.
Eine Heilung ist möglich, dazu gehören diese kleinen Schritte. Nach und nach sich selbst kennenlernen, in sich hineinhören, und sich die Zeit dafür nehmen. Wieviel Zeit wurde schon verschwendet mit zuviel Essen und Erbrechen....das hingegen wäre Zeit, eine Investition in die Zukunft!

Samstag, 19. Februar 2011

Wozu dient mir die Bulimie?

Lernen: Grenzen setzen

Oft genug dient die Bulimie dazu, mich nach außen hin abzugrenzen, um ganz für mich sein zu können, wenigstens für einen kurzen Zeitraum. Ich bilde mir ein, nicht dazu zu gehören, weil ich Bulimie habe. Damit schotte ich mich selbst von der Außenwelt ab, vor allem aber dadurch, weil ich es mir selbst einrede. Ich habe oft gelesen, dass in der Herkunftsfamilie von Menschen mit Bulimie persönliche Grenzen missachtet wurden, die Türen waren immer offen, keiner für sich alleine, das Gefühl der Zusammengehörigkeit musste wohl irgendwie klar und offen gezeigt werden, vielleicht auch einfach nur deshalb, weil die innere Zusammengehörigkeit mangelhaft war, und man sie dadruch symbolisch ausgleichen wollte. 
Um Grenzen zu setzen, und diese Grenzen klar zu kommunizieren, muss man wissen, dass JEDER Mensch Grenzen setzen MUSS, um als soziales Wesen dauerhaft existieren zu können. Irgendwo habe ich mal den Vergleich mit einem Gartenzaun gehört, der dazu dient, dass nicht jeder in meinem frisch bepflanzten Beet herumtrampelt. Jedes Mal, wenn andere mit uns so umgehen, wie wir es nicht wollen, müssen wir das zuallererst wahrnehmen, und uns dann fragen: "Wer trampelt schon wieder in meinem Beet herum?", und natürlich: "Wo baue ich meinen Zaun?".
Das Setzen von Grenzen, oder das Bauen von Zäunen, erleichtert, und ermöglicht in vielen Fällen sogar erst die Kommunikation.
Genauso wenig ich die Grenzen von anderen riechen kann, können sie meine riechen. Und solange ich meine Grenze nicht zeige, werden andere diese nicht sehen können.

Heilungschancen bei Bulimie

"Nach einem Bericht der oberösterreichischen Nachrichten können rund 50 Prozent der an Bulimie erkrankten Frauen geheilt werden. Bei 20 Prozent chronifiziert sich das Leiden und 30 Prozent entwickeln andere Symptome wie etwa
Depressionen. Ulmer Forschern ermittelten aktuelle Heilungsquoten (definiert als weitgehende Symptomfreiheit) von 12% aus Sicht der Therapeuten bzw. 11% aus Sicht der Patientinnen, die bei der Folgeuntersuchung der betreffenden Patienten nach zweieinhalb Jahren auf 36% bzw. 33% anstieg. Wesentlich bessere initiale Erfolgsaussichten verzeichnet der Ulmer Studie zufolge die Therapie der Eß-Brech-Sucht (Bulimia nervosa): von den Bulimikerinnen waren zu Therapieende 45% bzw. 31% als weitgehend symptomfrei eingeschätzt worden. Allerdings sackte bis zur 2,5-Jahres-Untersuchung die Heilungsquote auf 36% bzw. 22% ab. Das bedeutet, daß nach diesen Zahlen zwei Drittel der Erkrankten nicht geheilt werden können. Allerdings verspricht eine möglichst frühzeitige Behandung die größten Heilungschancen." (Quelle: http://www-cgi.uni-regensburg.de/Klinik/Hungrig/A-O/htdocs/presse/presseinformationen/zahlen_essstoerungen.htm)

Aufgrund dieser Zahlen könnte man durchaus meinen, eine vollständige Heilung sei eher unwahrscheinlich, die Anzahl der symptomfreien Bulimiker sinkt schließlich auf magere 22% nach Abschluss der Studie. Aber ich will nochmal darauf hinweisen, dass das Durchschnittswerte sind. Das heißt nicht, dass DU nicht zu den 22% der "Geheilten" gehören kannst. 
Außerdem messe ich dieser Studie nicht unbedingt viel Wert bei, da sie "Heilung" als "Symptomfreiheit" definiert, was ich für nicht ganz zutreffend halte. Das würde ja auch bedeuten, dass selbst ein Symptomfreier, der sich trotzdem immer noch brav seine Kalorien zusammenzählt, auch als "geheilt" bezeichnet wird. Da muss schon ein bisschen mehr passieren im Kopf.
Hatte ich schon einmal das tiefe Jammertal erwähnt, dass jeder Mensch nach Meinung vieler bekannter Psychologen durchqueren sollte, um danach überhaupt erst aufs Leben und dessen Anforderungen gewappnet zu sein? So könnte man es doch auch mal sehen. Dafür muss man aber zuerst "so richtig tief drin stecken", also emotional involviert sein, so dass sich ein inneres Bedürfnis entwickelt, das alles hinter sich zu lassen. So ein lasches "Ja, ich will, ich versuchs morgen" wird da in keinem Fall reichen. Aber das muss ich hier ja bestimmt niemandem erzählen....

Freitag, 18. Februar 2011

Auswertung der Umfrage "Soziale Dimension" der Bulimie

Im Januar gab es hier im Blog eine Umfrage, die genaue Frage war "Hast du das Gefühl, dass sich die Bulimie negativ auf deine sozialen Kontakte auswirkt?", und alle Teilnehmer antworteten mit "Ja, auf jeden Fall". Auch wenn die Umfrage aufgrund der geringen Teilnehmerzahl (9) nicht gerade repräsentativ war, lässt sie doch den Schluss zu, dass viele Bulimiker weniger Kontakte als vor der Beginn der Essstörung haben oder gerne mehr Kontakte hätten, wäre da nicht die Bulimie, die als Stigma gilt und aufgrund derer man sich oft nicht unter Leute traut oder sich schlichtweg schämt und Angst hat, jemand könnte sie entdecken. Bei mir war da auch oft die Angst, jemand könnte mich wegen meiner Hamsterbacken ansprechen, die in ganz schlimmen Phasen des Erbrechens natürlich stärker ausgeprägt waren als in Phasen, in denen ich wenig erbrach.
Ich werde heute eine neue Umfrage starten, und möchte euch gerne bitten, daran teil zu nehmen und mir fehlende Antwortmöglichkeiten mitzuteilen! Danke :)

Das transtheoretische Modell. Eine Vorlage zur Verhaltensänderung?

Das transtheoretische Modell ist ein einleuchtendes Konzept zur Verhaltensänderung. Es beschreibt die verschiedenen Stufen, die auf dem Weg zum neuen, erwünschten, Verhalten erfolgreich absolviert werden müssen.
Zusätzlich ist die Erkenntnis wichtig, dass Wollen allein nicht ausreicht, um ein Verhalten erfolgreich zu verändern, sondern dass hierzu ein inneres Bedürfnis vorhanden sein muss. Der Unterscheid besteht darin, dass das innere Bedürfnis aus großer emotionaler Betroffenheit heraus entsteht.

Das transtheoretische Modell beschreibt insgesamt 6 Stufen. Nur wenn alle Stufen erreicht werden, besteht eine wahrscheinliche Aussicht auf Erfolg:

  • 1. Im Absichtslosigkeitsstadium („Precontemplation“) haben Personen keine Absicht, ein problematisches Verhalten zu verändern.
  • 2. Im Absichtsbildungsstadium („Contemplation“) haben Personen die Absicht, irgendwann das problematische Verhalten zu verändern
  • 3. Im Vorbereitungsstadium („Preparation“) planen Personen konkret, demnächst ihr problematisches Verhalten zu ändern und unternehmen erste Schritte in Richtung einer Verhaltensänderung.
  • 4. Im Handlungsstadium („Action“) vollziehen Personen eine Verhaltensänderung.
  • 5. Im Aufrechterhaltungsstadium („Maintenance“) haben Personen seit einem längeren Zeitraum das problematische Verhalten aufgegeben.
  • 6. Im Aufrechterhalten des neuen Verhaltens ("Termination").

    Donnerstag, 3. Februar 2011

    Essen nach Plan?

    Love your Food- lieber nach dem eigenen Geschmack essen! (Bildquelle: gettyimages.com)
    Wenn ich mich so im Internet umschaue, und die Ernährungsvorgaben auf jeder 2. Seite lese, wird mir ganz übel. Lieber maßgeschneidert, nach dem eigenen Geschmack ernähren, anstatt sich rigide an sogenannte "Tagespläne" von "Ernährungsberatern" zu halten, damit käme, wenn es nach mir ginge, jeder Mensch mit Essproblemen 1000 Mal besser klar.

    Wenn es nach Ernährungsberatern ginge, sollte man morgens am liebsten ein "leckeres Vollkornbrot mit Kräuterquark und dazu einen Apfel und einen Joghurt" essen. Wow, lecker, denkt sich da jemand, dem Vollkornbrot nicht schmeckt und bei dem allein beim Gedanken an Kräuterquark der Würgreflex einsetzt.

    Was soll das? Ok, wenn es darum geht, sich an "normale Portionen" zu gewöhnen, kann das ein Anfang sein. Aber sich auch danach an einem solchen Ernährungsplan zu orientieren, halte ich für fatal! Warum? Weil kein normaler und schon gar kein essgestörter Mensch es schafft, sich an einen solchen Plan zu halten. Der eine isst am morgen bereits die hälfte der ganzen Tagesration (zu dieser Sorte gehöre ich), die anderen essen gar kein Frühstück, dafür ein üppiges Abendessen.
    Wenn einem Menschen mit Essproblemen so ein Essensplan serviert wird, dann ist es meiner Meinung nach kein Wunder, wenn er keine Lust verspürt, normal zu essen. Sich 3 mal am Tag zu einer "Normalportion" zu quälen, ist einfach die pure Quälerei und Überforderung.

    Ich möchte jeden dazu auffordern, herauszufinden, was und wieviel und wann er gerne isst, anstatt sich permanent von solchen rigiden Tagesplänen ein schlechtes Gewissen machen zu lassen.
    Gibt es irgendwo einen Beweis dafür, dass es gesünder macht, wenn man sich an diese Pläne hält, anstatt sich nach seinem eigenen Geschmack zu ernähren?

    Das Gefühl, das ich in diesem Artikel beschreiben will, ist das folgende: man hat eine gewisse Vorstellung im Kopf, was eine "normale und gesunde Portion" ist oder sein sollte, man selbst will in dem Moment aber etwas ganz anderes, entweder etwas anderes essen, oder mehr oder weniger essen.

    Ich möchte dazu aufrufen, mehr auf diese scheinbar "ungesunde" Stimme des eigenen Körpers zu hören. Es ist dann ganz und gar nicht schlimm und es wäre auch ein lächerlicher Grund für ein schlechtes Gewissen, würde man sich dann deshalb fertigmachen, nur weil das eigene Gefühl mal nicht das "Normale und Gesunde" verlangt.

    Wer überhaupt hat das Recht, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn ich mich meinem Körper und meiner Seele entsprechend ernähre? Niemand. Kein Ernährungsberater dieser Welt, keine Ernährungsratgeber und erst recht kein "Ernährungsplan".

    Dienstag, 1. Februar 2011

    Teufelskreis der Bulimie


    Die mangelnde Fähigkeit im Umgang mit den eigenen Emotionen, oft im Zusammenhang mit psychischer Belastung, oft aber einfach nur Langeweile oder jeder anderer beliebige Zustand, mit dem nicht umgegangen werden kann, führt zu Überessen und danach zu einer der Gewichtszunahme entgegensteuernden Maßnahme (Erbrechen, wenig essen, etc.). Der bulimische Teufelskreis wird aufrechterhalten durch fehlende Strategien im Umgang mit den eigenen Emotionen.

    Montag, 31. Januar 2011

    Persönlichkeits-Entwicklung durch Bulimie gehemmt?

    Wer bin ich? Diese Frage stellt sich dem normalen Menschen und, mehr noch, einem Menschen mit Bulimie. Die Bulimie, genauer gesagt, das Symptom, das Überessen, stellt für ihn eine gute Methode dar, um genau diese Frage zu verdrängen. Denn sie macht Angst, Angst davor, ohne jede Persönlichkeit zu existieren. Paradoxerweise verhindert genau diese Methode aber, dass der Mensch sich überhaupt erst mit Fragen beschäftigt, geschweige denn diese zu beantworten. Nein, im Zweifel greift dieser Mensch nach seiner altbewährten Methode der Persönlichkeits-Unterdrückung, und gibt sich somit keine Chance, sich selbst weiterzuentwickeln. Er betäubt seine Probleme, deren Bewältigung ihn doch ihn jeder Form in Charakter und Selbstbewusstsein festigen würde. Er entkräftet so selbst jegliches Potenzial, das in der Beantwortung dieser Probleme und Fragen liegt, da diese ihm so aussichtslos und bedrohend erscheinen. Diese gefühlte Bedrohung führt immer und immer wieder zur Flucht in sein geliebtes Ritual: das Überessen.
    Kein Wunder, dass viele Bulimiker oft viel jünger erscheinen, als sie tatsächlich sind. Ein Teufelskreis, fühlt sich doch eine 25-jährige, die auf 16 geschätzt wird, und damit um ganze 9 Jahre zu jung, nicht ernstgenommen, eine Einschätzung von außen, die ihrem eigenen Gefühl des Unvermögens noch entgegen kommt.
    Doch anstatt angemessen auf derartige, durch die Bulimie erst hervorgerufene, Fehleinschätzungen, Missbilligungen oder gar Beleidigungen zu reagieren, reagiert der Mensch mit Bulimie seiner Sucht entsprechend: mit Überessen, er isst seinen Frust und den Ärger über seine eigene Unzulänglichkeit "weg", das jedoch offensichtlich nur oberflächlich. Unter der Oberfläche wuchern seine Probleme, sein Unvermögen, sein Leben nach seinem eigenen Gefallen zu meistern, ins Unermessliche. Dieses unermessliche Unzulänglichkeit wird bald zur haushohen Mauer, die ihn in seiner Bulimie einkerkert. Ein Entkommen scheint unmöglich.
    Aber stopp, wie kann Heilung dann überhaupt noch möglich sein? Es ist möglich. Der Mensch muss diese Mauer, diese Beschränktheit erkennen und als Einengung seiner Entwicklung wahrnehmen. Sieht er sie nicht als solche wahr, ist Heilung schwierig, wenn nicht unmöglich. Diese Wahrnehmung erfolgt entweder plötzlich, als eine Art "mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen" oder "plötzlich war der Knoten geplatzt", oder oft als die letzten Schritte eines langen Wegs, den ein Mensch mit Bulimie geht. Dann erscheint ein Weitergehen auf dem Weg der Bulimie unmöglich, oft auch, weil körperliche Beschwerden eine Aufgabe des Überessens und Erbrechens zwingend erfordern.
    Ist diese Wahrnehmung, dass ein Umschwung erfolgen muss, erst einmal geschaffen, so offenbaren sich dem Menschen mit Bulimie oft zum ersten Mal die Vielzahl seiner unterentwickelten Fähigkeiten, ihm fällt auf, dass er sich beispielsweise im sozialen Kontext teils wie ein Kind benimmt, dies zu Zeiten seiner Bulimie aber aus seinem Sichtfeld verdrängen konnte und sich aus Angst vor Veränderung, aus Angst, Verantwortung zu übernehmen, nicht ausreichend mit derartigen Problemen seines Verhaltens auseinander gesetzt hat.
    Als Fazit möchte ich konstatieren, dass, meiner Erfahrung nach, ein Entwicklungsrückstand bei vielen Bulimikern vorliegt. Gründe hierfür sind verschieden, jedoch habe ich den Verdacht, dass das Ausleben der bulimischen Symptome einen Entwicklungsfortschritt verhindert. Einfach formuliert, über-isst ein Bulimiker seine Probleme, anstatt sich ihnen konstruktiv zu stellen, und verhindert so seine eigene Entwicklung.

    Sonntag, 30. Januar 2011

    Das Unbewusste hat mir ein Lied erzählt...

    Das Unbewusste, diese unbekannte Sphäre unserer kopfgesteuerten Welt, gerät dem strauchelnden Bulimiker immer wieder in die Quere. Spätestens immer dann, wenn er wieder mal versucht, seiner gierigen Sucht zu widerstehen, und ihr doch wenigstens einmal nicht nachzugeben. An dieser Stelle sei es nur kurz erwähnt: der Begriff des "Unbewussten" wurde vom Psychoanalytiker Sigmund Freud geprägt und hat seither Eingang gefunden in die Welt von Psychologie und Psychiatrie.
    Warum nur muss man also immer wieder zurückkehren zu dieser, eigentlich doch verhassten, Angewohnheit. Man weiß doch, wie es einen kaputt macht, welche grausamen körperlichen Konsequenzen, welche sozialen Defizite, welch grässliche Einsamkeit und Verheimlichung diese Sucht nach sich zieht. Weil es kein inneres Bedürfnis ist, damit aufzuhören. Das jedenfalls meinen die Forscher, die sich mit diesen und ähnlichen Themen befassen. Genauso verhält es sich mit dem Rauchen, ja, man nimmt es sich fest vor, ich hör jetzt für immer auf mit dem Rauchen, aber irgendwie? Ja, irgendwie klappts dann doch nicht. Weil es nur der Kopf will, weil es kein "inneres Bedürfnis" ist. Das innere Bedürfnis wäre gleichzusetzen mit dem unbewussten Wollen. Weil man sich erst dann wirklich ein Bedürfnis erfüllt. Erst dann kann solch ein Vorhaben funktionieren. Und genauso ist es mit der B. Leider kommt dieses innere Bedürfnis erst nach einem tragischen Ereignis, beispielsweise einer durch B ausgelösten Krankheit, dem Haarausfall, dem Verlust von Zähnen oder sogar schlimmeren körperlichen Ausfällen. Erst dann stellt man plötzlich fest, man will einfach nur leben, nicht sterben. Man will nicht den Rest des Lebens am Tropf hängen oder vor sich hinvegetieren, man will LEBEN. Sein Leben selbst gestalten, nicht tagtäglich in ein Gefängnis aus Angst und Einsamkeit eingeschlossen sein.
    Allein die Idee, dass da noch mehr in meinem Universum sein kann,  dass dieses Unbewusste den Großteil meiner Handlungen steuert, kann einen Umschwung bedeuten. Das Unbewusste wird ständig genährt, und ich kann es durch fruchtbare gute Erfahrungen nähren. So kann ich die Früchte säen und das Gute in meiner Zukunft ernten. Wie oft musste ich schon die Erfahrung machen, gegen mein Gewissen zu handeln, und mich tagelang mit dieser falschen Entscheidung quälen. Besser ist es, sich in dem Moment richtig zu entscheiden, dann vielleicht auch etwas mehr "Arbeit" zu investieren, diese positive Erfahrung aber mitzunehmen, und auch unbewusst mitzunehmen, und sich später daran zu erinnern.

    Samstag, 22. Januar 2011

    Alice Miller: Das Drama des begabten Kindes

    Heute habe ich von Alice Miller und ihrem 1979 erschienenen Buch "Das Drama des begabten Kindes" gehört. Darin beschreibt sie eindringlich und direkt das Schicksal des Kindes, das es lernt, sich entsprechend den Bedürfnissen seiner Eltern zu verhalten und dadurch seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse nicht entwickeln kann. Es entwickelt eine "Als-ob"-Persönlichkeit, die schließlich mit der eigentlichen Persönlichkeit verschmilzt.

    Alice Miller

    Auch mir wurde nach jahrelanger Beschäftigung mit mir selbst bewusst, dass ich mich seit meiner frühen Kindheit entsprechend den Wünschen meiner Eltern verhalten habe. Um von den Eltern geliebt zu werden, tut man als Kind alles. Aber was, wenn die Kindheit dann irgendwann zu Ende ist, und man auf sich selbst angewiesen ist? Dann erkennt man hoffentlich, lieber früher als später, dass es keine externe Instanz gibt, der ich mich anpassen muss, die bewertet, ob ich mich gut oder schlecht verhalte, die mich überhaupt beurteilen dürfte. Nein, erkennen kann man nur, dass man selbst derjenige ist, der sich bewertet. Die Eltern haben damit nichts mehr zu tun, sie sollten das Kind zu einem selbstständigen Wesen erziehen, dass sich selbst bewerten kann und sich entsprechend verhält. Das nicht abhängig ist von der Bewertung anderer. Aber genau das kann es nicht, wenn es als Kind Eltern hatte, denen es hilflos ausgeliefert war und die dieses Ausgeliefertsein körperlich und seelisch ausgenutzt und missbraucht haben. Dann entwickelt das Kind, das die Bedürfnisse seiner Eltern spürt, keine Selbstständigkeit und kein Gespür für seine eigenen Bedürfnisse, es ist nicht fähig, seine eigenen Wünsche zu benennen. Eine fatale Vergangenheit, dessen Folgen intensiver Therapie bedürfen. Ansonsten ist es möglich, dass man in einer solchen Situation, wenn man z.B. dem Missbrauch der Eltern ausgesetzt war, und keine von außen kommende Person diesen Missbrauch verurteilt hat, vor sich selbst eine Bewertung vornimmt, die den Missbrauch rechtfertigt, ihn im Nachhinein als angemessen beurteilt, und diesen angemessenen Missbrauch an seinen eigenen Kindern weiterführt. Ein Teufelskreis, eine Grausamkeit, die über die Generationen hinweg weitergegeben wird.

    Buch bei Amazon: http://www.amazon.de/begabten-Kindes-wahren-suhrkamp-taschenbuch/dp/3518374508/ref=ntt_at_ep_dpi_1

    Donnerstag, 20. Januar 2011

    Wie uns ein Hamburger in die Fressfalle lockt

    Udo Pollmer, Lebensmittelchemiker und Autor vieler lesenswerter Bücher, im Gespräch mit Bayern2 Radiowissen (hier zum Anhören):
    "Bei den Hamburgern spielt auch die Speichelflussregulation eine ganz wichtige Rolle. Das Brötchen, diese Softroll, saugt den Speichel auf, und man kann das auch ausprobieren, indem man mal so einen Hamburger zerlegt, also die Soße dann auch entfernt von dem Brötchen (...) Das geht auch relativ einfach, weil das so designt ist, dass die Soße da nicht richtig durchsuppen kann. Und dann nimmt man mal dieses Brötchen und versucht das zu essen. Das kann man auch mit richtigen Hamburgerfans machen. Und das ist nicht möglich, normalerweise, so viel Speichel zu erzeugen, um das runter zu bekommen, also man hat irgendwann einen Klumpen im Mund. Dann muss man was trinken, sonst gehts nicht weiter. Und dann kann man mal die Soße probieren, die hat ein extrem intensives Aroma. Der Trick ist nun der, dass die Softroll, dieses Brötchen außenrum, die Aufgabe hat, den Speichel aufzusaugen. Und die süßsaure Soße, die beim Kauen hervortritt, zieht neuen Speichel. Wenn man geschluckt hat, hat der Speichelfluss nicht aufgehört. Und das ist der Grund, warum die Kids, wenn sie mal so einen Hamburger verdrückt haben, locker noch einen weiteren essen könnten, weil sie noch Speichelfluss haben. Wenn man sie dann 20 Minuten später fragt, da hat der Speichelfluss aufgehört. Das hat nichts damit zu tun, dass es Weißmehl ist statt Vollkorn, sondern das ist ein psychophysikalisches Design, das dazu führt, dass man das eben gerne mag. Wenn Sie mal Chips gegessen haben, die nicht mit diesen Aromestoffen und vor allem nicht mit diesen Geschmacksverstärkern imprägniert sind, dann isst man soviel bis man satt ist und dann ist es vorbei."


    Immer noch der Meinung, die Fressanfälle seien immer rein psychologischer Natur?

    Kohlenhydrate wirken beruhigend

    "Kohlenhydrate wirken "beruhigend" wegen vermehrter Serotoninsynthese im Gehirn: Hyperinsulinismus nach KH-Einnahme führt zu einer Abnahme der Plasmakonzentration der verzweigtkettigen Aminosäuren (Leu, Ile, Val), welche einen kompetitiven Carriermechanismus mit Tryptophan für die Aufnahme im Gehirn haben, weshalb die Tryptophanaufnahme und konsekutiv die Serotoninsynthese ansteigt."
    (Quelle: http://www.megru.uzh.ch/j3/module/download.php - File "Ernährung und Energie")

    Darum also gieren B´er immer nach kohlenhydratreichen Schleckereien...Brötchen, Brot, Keksen, Haribo, und was es sonst noch Schönes gibt. Einmal gelernt, immer wieder angewandt, führt diese Kohlenhyrdat-Maßnahme also zu einer sicheren Beruhigung der meist stark beanspruchten B´-Nerven.... kann aber genauso wieder VERlernt werden, wie in http://bulimieneindanke.blogspot.com/2010/11/neurochemie-wie-ist-die-uberwindung-der.html bereits dargelegt....

    Innere Bilder- eine Chance für Veränderung

    Ein Gehirnforscher, über dessen Arbeit ich immer wieder gerne lese, ist Prof. Gerald Hüther von der Uni Göttingen. Soeben habe ich einen super spannenden Podcast gehört, in dem es um Veränderungen von Verhaltensweisen geht, und wie einige Gewohnheiten im Gehirn verankert sind.
    Es geht auch darum, wie Süchte neurologisch manifestiert sind, wie sie sich entwickeln und was im Gehirn passieren muss, damit man sie wieder loswird. Anders gesagt, was man tun muss, um die neurologischen Strukturen zu verändern. Es ist ein sehr interessanter Beitrag, sehr vielseitig und spannend!

    Hier der Link zum Podcast:
    http://cdn-storage.br.de/mir-live/podcast-migration/audio/podcast/import/2007_09/2007_09_04_15_53_11_podcast_radiowissen_050907_a.mp3

    Mittwoch, 19. Januar 2011

    Wie lange dauert die Heilung von Bulimie?

    Gute Frage. Gar nicht so einfach zu beantworten, denn sonst wäre die Heilung ja auch nicht so schwierig, wenn es darauf eine leichte Antwort gäbe....
    Ich möchte mal damit beginnen: jeder braucht seine Zeit, das ist von Mensch zu Mensch verschieden, so wie sich ein Mensch vom andern unterscheidet. Aber es braucht seine Zeit, das können schon mal einige Jahre sein. Das soll aber nicht heißen, dass es eine unglaublich schlimme und entbehrungsreiche Zeit ist, diese Zeit der Heilung.
    Es ist schon eine schwierige Zeit. Man muss sich von altem und, auch wenn es sich makaber anhört, von liebgewonnenen Ritualen trennen. Dieses Essanfälle geben doch Sicherheit, lassen es zu, dass man sich für die Dauer des Anfalls von seinen Sorgen entfernt, so wie ein Alkoholiker sich in seinen Rausch flüchtet, so flüchtet sich der Bulimiker in seinen Anfall. Mit der Schaffung seiner Sucht hat er sich seine Art geschaffen, der harten Realität, dem anstrengenden Alltag zu entkommen. Dass das auf die Dauer aber eben nicht funktioniert, das realisiert der Bulimiker erst nach Jahren der erfolgreichen Kompensation und Betäubung durch das Überessen.
    Tja, genau zu diesem Zeitpunkt, oder besser gesagt, diesen Zeitpunkten, denn leider habe ich es nicht sofort geschafft, aus der Bulimie auszusteigen, ja genau da, habe ich es verstanden, dass es eine unzureichende und nicht artgerechte Haltung meines Körpers und meiner Seele ist, mich durch diese Fressanfälle runterzubringen. Und erst dann kann der Heilungsprozess beginnen. Ich sage beginnen, denn der Heilungsprozess passiert eben nicht Schlag auf Schlag, und zack, dann ist man plötzlich gesund. Zum Glück, muss ich heute sagen. Ich musste enorm viel lernen, in meiner Entwicklung im Umgang mit mir selbst war ich altersmäßig hinterher, aber auch im Umgang mit anderen hatte ich viel aufzuholen....
    Was musste ich lernen? Wenn man das so detailliert beschreiben kann, dann gehört sicherlich Geduld mit dazu. Geduld, das bedeutete in meinem Fall, die Konzentration auf eine Beschäftigung. Ich war vorher ständig "auf dem Sprung", während dem Fernsehen habe ich gleichzeitig eine Zeitschrift durchgeblättert, während dem Kochen einen Film gesehen. Geduld, damit meine ich auch, mit sich selbst geduldig zu sein, Motivation aufbringen, sich selbst die Zeit zu geben, die man zum Lernen braucht.
    Außerdem musste ich lernen, auf mich selbst zu hören, und zwar nicht nur auf meinen Körper, sondern auch auf meinen Bauch! Das ist natürlich metaphorisch gemeint. Intuition, was heißt das für mich. Irgendwo habe ich einmal gehört, Intuition setze sich aus der Masse der eigenen Erfahrung zusammen. Das klingt für mich logisch. Also versuche ich, mehr auf meine Intuition zu hören, sollte ich dies und jenes eher tun oder sein lassen. Das ist aber auch nicht so einfach. Denn gerade weil man als Bulimiker vieles verdrängt, vieles ablehnt, weil es Mühe bedeutet, sollte man doch trotzdem nachdenken, ob manches nicht doch besser wäre, wenn man es einmal ausprobiert. Es geht auch darum, sich neue Sachen anzugewöhnen, die für einen selbst besser sind. Und eben genau dann kann ich wiederum nicht auf meine Intuition hören, weil dafür eben noch keine Erfahrungswerte "abgespeichert" sind.
    Würde ich beispielsweise immer auf meinen Bauch hören, wenn es um die Frage geht "Fressen oder nicht", würde mein Bauch ja immer für "ja, fressen" stimmen. Genau das will ich mir ja aber abgewöhnen.
    Hier ist es wohl so, wie mit vielem im Leben: die gute Balance ist das Beste. Nicht zu viel, und nicht zu wenig.
    Damit dieser Artikel nicht zu lang wird, beende ich ihn an dieser Stelle. Ich möchte damit schließen, dass die Heilung mit der richtigen Motivation, was kommt nach der Bulimie, was ist mir wirklich wichtig im Leben, eine Zeit des Aufbruchs ist, in der man sich immer wieder mit der Aussicht auf ein gesundes Leben aufbauen und stärken kann. Die Motivation, die daraus hervorgeht, macht alle Anstrengungen wett!

    Montag, 17. Januar 2011

    Locker bleiben...

    Locker bleiben, was soll das denn heißen.....mit der Zeit ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich krampfhaft versuche, immer gleich viel zu essen. Nur ja nicht zu viel, und auch nicht zu wenig. Mit der langen Zeit, die das jetzt schon im Rahmen des Normalen ist mit dem Essen, muss ich mich da aber hin und wieder bremsen.
    Ich muss nicht jeden Tag exakt die gleiche Menge an Kalorien etc. essen. Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich zähle nicht die Kalorien meines Essens. So ungefähr kann ich es aber doch immer abschätzen, und machen wir uns nichts vor, einmal essgestört, bleiben die Kalorien immer im Hinterkopf. Und man KANN trotzdem genussvoll essen. Weil man irgendwann dazugelernt hat und sich diese Kalorien gerne einverleibt. Hoffentlich!
    Das ist nur so ein klitzekleiner Gedanke, der mir immer wieder kommt. Wenn ich mir beispielsweise denke, ich könnte dieses kleine Stückchen Kuchen heute nicht mehr essen, obwohl ich Lust darauf hätte. Dann muss ich mir sagen, doch, wenn ich das jetzt essen will, dann esse ich es jetzt. Statt morgen, wenn ich vielleicht gar keine Lust mehr darauf habe, mir dann aber einrede, ich MÜSSTE mir jetzt doch mal wieder etwas gönnen.
    Und ich bin auch ganz ehrlich, wenn ich z.B. den Kuchen esse, und dann das Gefühl habe, ich hatte für heute genug, dann hab ich meistens am nächsten Tag auch nicht mehr ganz so viel Verlangen nach etwas Süßem, so dass sich das alles wieder wunderbar ausgleicht.
    In dieser Woche habe ich eine Menge Weihnachtsplätzchen gemampft, die einfach wunderbar lecker waren. Es waren viele! Aber ich hatte keinen Augenblick ein schlechtes Gewissen dabei, weil ich förmlich die Liebe, mit der sie gebacken wurden, schmecken konnte. Und ich wusste, wenn sie weg sind, sind sie weg. Danach werde ich mir nicht so schnell wieder welche kaufen müssen. Und damit war das Thema auch schon erledigt.
    Ich wünsche jedem, dass er / sie irgendwann eine entspanntere Sichtweise auf diese Dinge bekommt. Und nicht verzweifeln, es dauert seine Zeit. Es wird besser, immer besser!

    Samstag, 15. Januar 2011

    "Hunger" und "Sättigung" abhängig von Portionsgröße

    So, heute möchte ich mal ein interessantes Experiment vorstellen, das Forscher der Universität Göttingen Ende der 70er Jahre durchführten. Es lieferte den Beweis dafür, dass die Größe des Hungers, bzw. die Zeit bis zum Erreichen des Sättigungsgefühls, von der Portionsgröße abhängt.
    Je größer die Portion, desto länger brauchen wir, um uns satt zu fühlen. Ist die Portion kleiner, fühlt man sich schneller satt. (Kleiner Einwurf: Portionsgrößen werden immer größer!!)
    Das Experiment lief folgendermaßen ab: Probanden wurden gebeten, soviel Suppe zu essen, bis sie sich satt fühlten. Dabei wurden sie in 2 Gruppen eingeteilt: die eine Gruppe hatte normale Teller, die andere Gruppe hingegen hatte manipulierte Teller, in die mithilfe einer Pumpe immer wieder Suppe nachgefüllt wurde. Die Gruppe mit den manipulierten Tellern aßen durchschnittlich 73 Prozent mehr als die Probanden mit den normalen Tellern.
    Was ist jetzt das Fazit dieses Experiments? Lieber vorher eine angemessene Portion zusammen stellen, anstatt sich aus einer Riesen-Schüssel x mal nachzuholen! Das Sättigungsgefühl wird also anscheinend auch davon beeinflusst, was wir sehen, und dass wir die uns "verabreichte" Portion generell als normal einschätzen.
    Und, unsere Portionsgrößen werden immer größer: während es früher nur 100g- Schokoladentafeln gab, gibt es heute 200g und 300g Tafeln. Da verschiebt sich die "normale" Portion also ganz schön- nach oben!


    Weitere Info: 
    http://www.ernaehrungs-umschau.de/media/pdf/EU_09_340_343.pdf (Link zum PDF der Uni Göttingen)
    http://www.wdr.de/tv/servicezeit/extras/dossier_essen_ist_leben/gesund_essen/uebergewicht/xxl_portionen.jsp (WDR Servicezeit, mit Video
    http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Den_Hunger_einfach_austricksen_1771015586951.html (neueres Experiment)

    Freitag, 14. Januar 2011

    Was gibt mir Sicherheit, wenn nicht die Bulimie?

    Wenn man sich als Betroffener die ES wegdenkt, kommt plötzlich eine große Angst, denn die ES ist oft DIE Sicherheit im Leben. Darum ist es so wichtig, sich diese Frage zu stellen: WAS gibt mir Sicherheit, oder, was kann mir Sicherheit geben, eine tiefe Sicherheit, keine oberflächliche, keine logische, sondern eine tiefe, fühlbare Sicherheit.
    Zuerst einmal muss ich selbstständig werden, selbstständig vor allem im Denken. Ich MUSS mir meine Urteilskraft ausbilden. Ich bin der Meinung, diese Fähigkeit ist erlernbar. Vielleicht auch erstmal zu kritisch sein, bevor man alles glaubt, das kann man ja nach und nach runterschrauben bzw auf ein gesundes Niveau bringen. Was ich jetzt aber eigentlich sagen wollte, ist folgendes: es hilft immens bei der Loslösung von der ES, wenn man sich nicht mehr von der Meinung anderer abhängig macht. Stattdessen muss man LERNEN, sich seine eigenen Urteile zu bilden. Das ist nicht einfach, es ist aber eine Übungssache!!!! Nicht aufgeben, wenn man das Gefühl hat, sich zu sehr mitreißen zu lassen. Die gängige Meinung mal hinterfragen. Es gibt eine Million Beispiele dafür, dass das, was die Mehrheit sagt und macht, nicht unbedingt das richtige für das Individuum ist.
    Also LERNEN, Dinge kritisch anzugehen. Das wäre Punkt 1 für den Moment.
    Punkt 2 wäre dann der optimale Zustand, der sich im Idealfall und durch Ausbau durch die Befolgung von Punkt 1 ergibt: innere Gelassenheit. Ich verstehe diesen Begriff im Sinne von einer Art stoischen Gelassenheit, die sich durch eine unabhängige Einstellung von äußeren Gegebenheiten ergibt. Das Problem bei Bulimikern ist der konstant erhöhte Cortisolspiegel. Auf Wikipedia gibt es dazu wie immer interessantes Hintergrundwissen, nicht uninteressant, welche nette kleinen Krankheiten man sich dadurch einfangen kann....Auf jeden Fall ist dieser erhöhte Cortisolspiegel genau das Gegenteil von Gelassenheit, durch den Spiegel ist es im Normalzustand eine physische Unmöglichkeit, innere Gelassenheit zu entwickeln. Weil sich jedoch Körper und Geist so wunderbar gegenseitig beeinflussen, lässt sich das Stresshormon wunderbar regulieren, wenn man sich innerlich beruhigt.
    Entspannungsverfahren sind ja heute so wunderbar modern und es gibt überall Angebote, Yoga, Tai Chi, Feldenkrais.... das meine ich aber nicht.
    Ich spreche von einer Grundeinstellung, die man sich besser aneignet. Anstatt von Stress zu Stress zu Stress zu rennen und sich danach eine Entspannungsmethode angedeien zu lassen. Besonders sinnvoll finde ich das nämlich nicht, es ist so ähnlich, als würde man sich jeden Tag mehrmals tief in den Arm schneiden, und dann am Ende des Tages mal kurz ein Pflaster drauflegen.
    Klar, hilft es dann ein bisschen, aber es geht eben darum, diesen Stress erst gar nicht entstehen zu lassen.
    Und genau darum geht es bei den stoischen Philosophen. Wie kann ich meinen inneren Frieden erlangen und bewahren, um von den äußeren Umständen nicht abhängig zu sein.
    Tja, ich kann das Ganze leider nur ein bisschen anschneiden, es genau erkären zu wollen, würde tatsächlich den Rahmen sprengen.
    Es ist einfach diese Grundhaltung, die mir Sicherheit gibt. Was kann mir schon passieren? Wenn ich mich gerne mag, mich mit mir selbst verstehe und auch mal allein sein kann und mich dann nicht langweile oder mich "von mir selbst" ablenken muss, dann ist das doch das beste, was mir passieren kann. Denn dann kann mir nichts mehr passieren, ich bin dann immer "mit mir selbst" zusammen.
    Diese Sicherheit treibt mittlerweile bei mir schon seltsame Blüten, manchmal hüpfe ich plötzlich hoch vor lauter plötzlich aufkommender Freude, einem kurzen Moment der inneren Zuversicht grinse ich dann über beide Ohren und freue mich über mich und einfach über alles. Zum Glück bin ich in solchen Momenten alleine, wenn das jemand sehen würde wärs kritisch :)

    Donnerstag, 13. Januar 2011

    Ich bin....dankbar

    gettyimages.com
    Ach Mensch, manchmal bin ich einfach nur glücklich, für ein paar Sekunden. Glücklich und dankbar, dass ich mich nicht mehr vollstopfen muss, dass ich abends gelassen einschlafen kann, ohne die Angst, mit vollgefressenem Bauch einzuschlafen....Dass ich morgens nicht mit geschwollenem Gesicht aufwache. Dass ich Geld nicht mehr zum Fenster rausschmeiße. Dass ich mich nicht verstellen muss. Dass ich das Essen genießen kann. Dass ich viel mehr um mich herum wahrnehme. Dass ich gelernt habe, auf mich zu hören. Dass ich jetzt weiß, wie ich mich runterbringen kann. Dass ich keine Angst mehr haben muss vor Speiseröhrenschäden, dass ich keine Alpträume mehr habe, in denen mir meine Zähne ausfallen. Dass ich mir selbst vertrauen kann. Dass ich in der Lage bin, für mich selbst einzustehen. Dass ich weiß, worauf ich stolz sein kann, dass ich so viel geschafft habe! Dass ich meinen Körper akzeptiert habe, an dem nicht alles aussieht wie in einem Hochglanzmagazin! Dafür, dass ich in diesem Körper stecke. Dass ich nicht mehr zwischen 4 Kleidergrößen hin- und herschwanke, sondern dass mein Gewicht verlässlich normal ist. Dass ich allein sein kann und weiß, wann ich allein sein will. Dass ich wieder ein Bedürfnis habe, andere zu sehen. Dass ich mich auf eine Sache konzentrieren kann. Dass ich ein Buch lesen kann, von vorne bis ganz hinten. Dass mir nichts mehr peinlich ist, naja, fast nichts. :)

    Montag, 10. Januar 2011

    Angst vor Erfolg...

    Eine sehr lange Zeit habe ich mich dahinter versteckt, mein Leben "eben nicht im Griff zu haben" und alleine diese Einstellung hat mir Sicherheit gegeben. Eine Sicherheit, die ich auch in meiner Essstörung gesucht, und damals auch gefunden habe. Es war eine trügerische Sicherheit. Im Nachhinein war die ES die einzige sichere Konstante in meinen Leben. Nach und nach hatte ich mich daran gewöhnt, nachzugeben, zu resignieren, "es einfach zu machen". Ich sah keinen Sinn darin, stark zu sein. Aber auch in allen anderen Bereichen meines Lebens sah ich mich selbst als Versager und keinen großen Sinn darin, das zu ändern. Ich hatte mich tatsächlich damit abgefunden. Tief in mir wusste ich aber, dass ich alles eigentlich viel viel besser könnte, dass ich mich nicht hinter anderen verstecken muss, sondern eine selbstständige Person sein kann, wenn ich das auch selbst will.
    Der Wandel begann also zunächst damit, die Tatsache anzuerkennen, in welche Rolle ich mich selbst gebracht hatte: die Verlierer-Rolle. Dass ich absichtlich keinen Erfolg hatte, ich wollte es nicht, denn dann wäre ich plötzlich für mich selbst verantwortlich gewesen. Es hätte sich viel geändert, würde ICH plötzlich mal etwas gut machen, auf das ich stolz sein kann. Ich hatte regelrecht Angst davor. Diese Angst musste ich respektieren und ernst nehmen. Als das geschafft war, konnte ich klar sehen, seit einer sehr sehr langen Zeit war nicht mehr alles unmöglich, ich hatte die Zügel meiner Lebenskutsche selbst in der Hand, ich konnte bestimmen, wohin mein Weg führt.
    Das war also der erste Schritt, herauszufinden, warum ich mich mit dieser Rolle abgefunden hatte und unbewusst nicht aus ihr heraus wollte und darum in Wirklichkeit auch nicht heraus konnte.
    Dann folgte das Scheitern. Ich musste wieder lernen zu scheitern, wenn ich etwas gut machen wollte. Ohne Scheitern gibt es keinen Erfolg. Ich provozierte das Scheitern regelrecht, um keine Angst mehr davor zu haben. Erst durch meine Fehler habe ich erkannt, was Richtig ist, was ich nicht machen kann, und was in Folge dessen der richtige Weg ist. Nichts ist zu peinlich, um herauszufinden, was das richtige für mich ist....viele Dinge, die mir früher ultra-peinlich waren, sind mir heute einfach egal, ob ich jetzt z.B. mal ungeschminkt zum Bäcker gehe, ob ich dem Postboten mit ungewaschenen Haaren öffne, usw. Ob ich immer superfreundlich bin oder einfach nur höflich. Ob ich die immer gutgelaunte Nette spiele oder einfach so bin, wie ich bin.
    Mit der Zeit habe ich auch herausgefunden, dass ich den meisten Respekt vor Leuten habe, die einfach sie selbst sind, und darum habe ich mir als Ziel gesetzt, mich anderen zuliebe nicht mehr zu verstellen. Ich glaube, das ist eine reine Übungssache. Kein Wunder, dass ich früher immer viel jünger geschätzt wurde, war ich doch immer nett und lieb wie ein kleines Mädchen. Heute bin ich ich selbst. Mit allen meinen Erfahrungen, mit positiven und negativen, sie ALLE haben mich geprägt.
    So habe ich begonnen, dem Erfolg wieder zuzulächeln. Seitdem genieße ich das Gefühl, mein Bestes zu geben und wenn es klappt, dann freue ich mich, wenn nicht, habe ich alles getan, was in meiner Macht stand. Dann war ich wirklich "zu schlecht", "nicht geeignet", oder jemand anderes war besser. Aber dann muss ich mir keine Vorwürfe machen....sondern es einfach akzeptieren. Deckel zu, nächstes Thema....